Gefallene Studenten: Die Ambivalenz kollektiven Gedenkens

Zum Andenken an die gefallenen Universitätsangehörigen plante die Universität bereits während des Ersten Weltkrieges eine „Ehrentafel“ zu errichten. Mit der Aufstellung zweier Gedenktafeln in der Adickeshalle des Jügelhauses sollte sie im Jahr 1925 wie viele andere Institutionen in Deutschland einen Ort schaffen, der an ihre gefallenen Mitglieder gemeinsam erinnerte. Das kollektive Gedenken spiegelte jedoch ebenso die politischen Konflikte wider, die nach der Kriegsniederlage und dem Untergang der Monarchie in der Weimarer Republik ausgefochten wurden. Öffentliche Erinnerung an Gefallene in dieser Zeit diente daher auch dazu, das gegenwärtige und künftige Kollektiv zu bestimmen, was die individuellen Schicksale der Verstorbenen zusätzlich überlagerte.

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1. August 1914

Die im Oktober 1914 feierlich eröffnete Frankfurter Universität war die erste Stiftungsuniversität Deutschlands und somit vom Staat finanziell unabhängig. Das Telegramm von Kaiser Wilhelm II. dokumentiert kurz nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs nicht bloß Glückwünsche des preußischen Königs, sondern benennt auch die essenziellen Bestandteile der Universität Frankfurt, die diese Einrichtung noch heute prägen: Bürger, Professoren und Studenten.

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