„Alexis de Tocqueville und das Problem der freiheitlichen Demokratie“
Unter diesem Titel reichte der spätere Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger im Jahr 1952 eine Dissertation an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Frankfurt ein. Seit drei Jahren war der Jurist und Politiker zum damaligen Zeitpunkt als Bundestagsabgeordneter in der Fraktion der CDU tätig und hatte ab 1951 auch dem Vorstand dieser Partei angehört. Aufgrund seiner Vergangenheit als Parteimitglied in der NSDAP seit 1933 und seiner Tätigkeit in der „Rundfunkpolitischen Abteilung“ des Auswärtigen Amtes während des Krieges wurde er nach 1945 und vor allem in seiner Zeit als Kanzler der umstrittenen großen Koalition (1966-1969) von vielen Seiten kritisiert.