Vorwort
1976 wurde an der Johann Wolfgang Goethe-Universität erstmals ein ausschließlich aus Frauen bestehender Allgemeiner Studentenausschuss vom Studentenparlament gewählt. Vom ersten und bisher einzigen Frauen-AStA der damaligen Bundesrepublik gibt es im Universitätsarchiv drei Fotos und einige Artikel im Uni-Report. Obwohl die 1970er Jahre sehr bewegte Zeiten waren, ist öffentlich zugängliches Material selten. Ich selbst war Mitglied im Frauen-AStA und habe mein umfangreiches Privatarchiv, bestehend aus verschiedenen Papieren wie Presseerklärungen, Informationsbroschüren, Flugblättern, Zeitungsartikeln, Plakaten und Fotos, erst kürzlich wiederentdeckt. Unterstützt vom Universitätsarchiv, dem Institut für Stadtgeschichte und der Stiftung Polytechnische Gesellschaft im Rahmen des Projekts „Stadtteil-Historiker“ erforsche und erzähle ich die Geschichte des Frauen-AStAs. Ich habe mich entschlossen, das gesamte Material dem Archiv der Universität Frankfurt zu übergeben, um es für eine zukünftige Forschung verfügbar zu machen.
Einleitung
Es war nur ein Jahr, von Oktober 1976 bis Dezember 1977, in dem wir Frauen den AStA, den Allgemeinen Studentenausschuss, der Johann Wolfgang Goethe-Universität stellten. Dieses Jahr war ereignisreich, es verdichteten sich Geschehnisse, die oberflächlich betrachtet scheinbar nichts miteinander zu tun hatten. Und wir Frauen vom AStA waren mit dabei, wir wollten etwas bewegen. In den siebziger Jahren war Frankfurt eine Hochburg der linksradikalen Sponti-Szene und der Frauenbewegung. Stichworte dazu sind: Häuserkampf, Demonstrationen, Hausbesetzungen, knüppelnde Polizei, hitzige Diskussionen, militante Aktionen, Frauenzentren und -demonstrationen. Aber nicht nur Spontis und Frauengruppen, sondern auch K-Gruppen, die sich zum Marxismus-Leninismus maoistischer Prägung bekannten, Gewerkschaftsgruppen, Nazis und nicht zuletzt die RAF drückten dieser Zeit ihren Stempel auf.
Auf der Demonstration zum Tod von Ulrike Meinhof, der Mitgründerin der RAF, im Mai 1976 geriet ein Polizeiwagen durch einen Molotow-Cocktail in Brand, ein Polizist wurde lebensgefährlich verletzt. Eine Reihe von Tatverdächtigen wurde festgenommen und später wieder freigelassen. Das war der Wendepunkt: Mord und Totschlag, damit wollte die linke Szene nichts zu tun haben. Die Rebellion geriet in eine tiefe Krise – wie sollte es weitergehen? Für Frankfurt war dies die Geburtsstunde der Alternativszene: Nach und nach entstanden zahlreiche Alternativprojekte verschiedenster Art: Cafés, Kneipen, Körnerkostläden, Buchläden, Druckereien, Werkstätten, Zeitungen usw.
Ein Blick in die Stadtchronik des Instituts für Stadtgeschichte für die Jahre 1976/77 zeigt uns eine Reihe von Ereignissen, die exemplarisch für die Geschehnisse in der damaligen Stadtgesellschaft stehen:[1]
Eröffnung des Frauenbuchladens, KBW-Demo für den „Volksbefreiungskrieg in Zimbabwe und Azania“, Eröffnung des Hauses für geschlagene Frauen in Sachsenhausen, Polizeirazzien im Stadtgebiet nach der Ermordung des Generalbundesanwalts Siegfried Buback durch die RAF, Demo zum Tod von Ulrike Meinhof, Bombenattentat auf das US-Kasino im ehemaligen IG Farben Haus, Pfingstkongress des SB, KPD-Demo anlässlich des Todes von Mao Tse Tung, Walpurgisnacht Frauen-Demo, DGB-Veranstaltung zum Militärputsch in Chile, Informationsveranstaltungen des „Komitees gegen den Paragraphen 218“, erstes Anti-KKW Teach-In, erste Ausgabe des linken Stadtmagazins „Pflasterstrand“, Eröffnung des Kulturzentrums „Batschkapp“, NPD-Kundgebung auf dem Römerberg mit 3.000 Anhänger*innen, Eröffnung des Programmkinos „Harmonie“, Erschießung von Jürgen Ponto, Vorstandssprecher der Dresdner Bank, durch die RAF.
Der AStA der Universität Frankfurt wurde seit einigen Jahren von der Sozialistischen Hochschul-Initiative (SHI), einem lockeren Zusammenschluss von linken, undogmatischen Studenten und Studentinnen, die sich der Sponti-Szene zugehörig fühlten, gestellt, und zwar meist in Koalition mit den Jusos. Obwohl sich die Studentenbewegung bereits in Auflösung befand, tummelten sich auch noch marxistisch geschulte Kader der verschiedenen K-Gruppen an der Uni, um die Studierenden für die proletarische Revolution zu begeistern. Deren Hauptangriffsziel war der in ihren Augen bürgerlich-dekadente AStA.
Der AStA unterstützte Projekte wie das KOZ, die Uni-Kita, die „Pupille“ (das Unikino) und war begehrte Anlaufstelle von Gruppen aller Art, die sich mit seiner Hilfe Öffentlichkeit für ihre Aktionen und Projekte erhofften. In der Auseinandersetzung mit der Unibürokratie war der Streit um die Definition des politischen Mandats ein Dauerbrenner. Nicht selten gab es Anklagen wegen des Drucks von Flugblättern, die allgemeinpolitische Thematiken behandelten. Zu welchen Themen durfte man sich äußern, wo endet die Hochschulpolitik?
„Der Schwerpunkt der Astaarbeit lag nie auf einer formal bürokratischen Ebene, sondern richtete sich in der Hauptsache nach aktuellen Ereignissen und Diskussionen in und besonders außerhalb der Uni, die ihren Ursprung allesamt im Widerstand gegen bestehende Macht- und Herrschaftsverhältnisse hatten.“[2]
Wahl des Frauen-AStA
Am 22. Oktober 1976 wurde auf dem Uni-Campus vor dem Haupteingang ein Bäumchen gepflanzt – damals das einzige auf dem Areal weit und breit. Es sollte anläßlich der AstA-Wahl ein Symbol sein für die Bedeutung, die wir Frauen der Ökologie und dem beginnenden Widerstand gegen Kernkraftwerke geben wollten.
Für diesen Tag ist in der Stadtchronik zu lesen:
„Erstmals in der Geschichte der bundesrepublikanischen Universitäten wird an der Johann Wolfgang Goethe-Universität vom Studentenparlament ein ausschließlich aus Frauen bestehender Allgemeiner Studentenausschuss gewählt.“[3]
Die Uni hatte nun einen Frauen-AStA, gewählt vom Studentenparlament mit Unterstützung der Sozialistischen Hochschulinitiative (SHI) und den Jusos. „Eine bisher einmalige Erscheinung“, berichtete der Uni-Report.[4]
Einmalig war auch, dass keine von uns Frauen auf der Delegiertenliste der SHI zur Wahl des Studentenparlaments stand. Wie kam es dann dazu, dass ein Frauen-AStA gebildet wurde? Die Frauen innerhalb der SHI bemerkten, dass die Genossen dabei waren, ihre Rollen innerhalb des AStA ganz selbstverständlich zu verteilen, die Frauen hatten ja ihr Frauenreferat innerhalb des AStA. So einfach wollten wir es ihnen nicht machen und stellten das Projekt Frauen-AStA zur Diskussion, was nicht gerade auf Begeisterung stieß. Gemessen am allgemeinen Emanzipationsanspruch aber gab es für ein „Weiter so wie bisher“ allerdings keine guten Argumente.
So wählten die Männer des Stupas als erste Vorsitzende Felicitas Schneck (SHI), als Stellvertreterinnen Heidemarie Renk (SHI) und Rita Häfner (Jusos). Mit Brigitte Heinrich (SHI) bekam auch das Studentenparlament eine Präsidentin.
Die Vorgeschichte: Frauen an der Uni
Im Sommer 1976, vor der AstA-Wahl, war das Uni-Frauenplenum entstanden, angeregt durch ein Info des Frauenreferats im AStA. Die Idee zu gemeinsamer Frauenarbeit kam weniger vom Frauenzentrum oder anderen außeruniversitären Frauengruppen, sondern von Frauen an der Uni, die ihre Zusammenhänge in gemischten, aber männlich dominierten Gruppen hatten. Eine übergreifende Öffentlichkeit zur Situation der Frauen an der Uni gab es nicht. Erstmals wurde das Uni-Frauenplenum, ein umfassendes Diskussionsforum für Studentinnen, durchgeführt. Aus diesem Kreis heraus entstand die Idee, nicht mehr isoliert in der Frauenecke im AStA zu arbeiten, denn wenn schon, dann könne frau doch gleich den ganzen AStA machen.
Das Uni-Frauenplenum wurde als regelmäßiger Termin während der gesamten Amtszeit des Frauen-AStA eingeführt und bestand auch noch lange danach. Es gründeten sich verschiedene Gruppen, wie z.B. die Turmfrauen (Studentinnen der Fachbereiche Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften, die im damaligen AfE-Turm angesiedelt waren) oder die Germanistenfrauen. Vielfältige Aktionen und Veranstaltungen entsprangen aus diesen Initiativen. So auch eine Gruppe, die nach der Frauen-AStA-Zeit das „Frankfurter Frauenblatt“[5] herausgab, mit dabei Magrit Dittmann-Soldičić, Fotografin der ersten Ausgaben und Mitglied des Frauen‑AStA. Insgesamt kann in dieser Zeit von einem großen Frauenaufbruch innerhalb der Universität gesprochen werden, was sich auch in den ersten reinen Frauenseminaren zeigte.
Vor der AStA-Wahl 1976 wurde ein 20-seitiges Info aus den Reihen des Frauenplenums herausgebracht. Es stellte eine Reihe von Themen zur Diskussion und enthielt Erfahrungsberichte aus dem Uni-Alltag, z.B.:
- Forderung nach einem Frauenreferat an allen Universitäten. Nach einer Stellungnahme des Kultusministers sei eine Zuständigkeit des AStA für ein Frauenreferat nicht gegeben.
- Projekt Uni-Frauenzeitung. Da es in anderen Zeitungen keine Artikel von Frauen für Frauen gäbe.
- Benachteiligung, besondere Diskriminierung von Frauen an der Uni. Nur 25% der Studierenden waren Frauen, bei den Studienabbrüchen war der Prozentsatz allerdings höher als der der Männer. Seltsam aus heutiger Sicht, dass Lehrstuhlinhaberinnen nicht erwähnt wurden.
- Was bedeutete es, als Frau zu studieren im perfekt durchrationalisierten Bildungssystem?
- woman studies : oder eine neue Weise zu studieren. Bericht aus USA, California State University
Ziele und politische Themen des Frauen-AStA
Wir wollten Strukturen verändern, ein Zeichen setzen, gegen dogmatische K-Gruppen, auch gegen unsere eigene, männlich geprägte Sponti-Linken-Szene. In unserer Presseerklärung[6] erheben wir den Anspruch, über die Gruppen der damaligen Neuen Frauenbewegung hinaus als Frauen allgemeine Politik zu gestalten:
„Wir 15 Frauen verstehen uns als Gruppe in dieser Bewegung, die in der Tradition antiautoritärer Revolte gegen Herrschaftsstrukturen, hier vor allem die das studentische Leben bestimmenden, ankämpft, sich auflehnt, sich ihnen verweigert.“[7]
„Frauenasta ist keine Lebensperspektive, sondern ein zeitlich begrenzter Versuch, Möglichkeiten wahrzunehmen, um traditionelle Machtvorstellungen und Organisationsstrukturen in einer männlich bestimmten Institution anzugreifen und dabei neue Akzente zu setzen.“[8]
Wir wollten kollektiv arbeiten, keine Zuständigkeiten an Einzelne verteilen, ein Miteinander, nicht ein Nebeneinander. Unsere Arbeit sollte der Stärke der Frauenbewegung Rechnung tragen, aber gleichzeitig das Gespaltensein in Frau und allgemeine Politik aufheben. Damals wollten wir Politik und Leben verbinden, nicht ohne Pathos haben wir unsere Subjektivität in den Raum gestellt:
„Unsere Hoffnung: Daß eine neue Sensibilisierung für all die Verkrüppelung unserer Sinne uns befähigt, nicht nur einen Kampf um Wohnraumzerstörung, sondern um umfassende Zerstörung unserer Welt, letztlich um jeden Baum, zu führen.“[9]
Wir verwiesen auf die damals beginnende Diskussion um die Gefahr der Atomkraftwerke, wir benannten die Umweltkatastrophe von Seveso, den Contergan-Skandal. Themen, die bis dahin in der linken politischen Diskussion nicht groß beachtet wurden, die Bildung einer Umweltbewegung befand sich in ihren Anfängen. Auch wollten wir uns weiterhin für die Lage der Studentinnen an der Uni einsetzen:
„Es ist unser Bedürfnis die Situation der Frau an der Uni, die Unterdrückung, Diskriminierung und Ignoranz in der Wissenschaft und im gesamten studentischen Leben offen zu legen und zu bekämpfen. Vor allem aber wollen wir die Uniöffentlichkeit mit den positiven Ansätzen, die Frauen in allen Bereichen der Gesellschaft entwickeln, konfrontieren.“[10]
Die Befreiungsbewegungen der Dritten Welt fanden in allen linken Gruppen Sympathie und Unterstützung. Und so verwundert es nicht, dass wir die entsprechenden Vereinigungen der ausländischen Studierenden tatkräftig unterstützen wollten. Aber auch deren alltägliche Probleme sollten nicht vergessen werden:
„Wir haben vor, uns mehr auf die Probleme ausländischer Studentinnen und Studenten zu konzentrieren, ihre Diskriminierung – politische, rassistische und universitäre – offen zu legen und sie als diskriminierte Minderheiten zu unterstützen. Wir wollen versuchen, Frauenbewegungen in der Dritten Welt im Zusammenhang von Widerstandsbewegungen und deren Verfolgung zu begreifen, weil diese im gesamten bisherigen Internationalismusverständnis hier überhaupt nicht berücksichtigt worden ist.“[11]
Reaktion der Presse zur AStA-Wahl
Die Wahl des Frauen-AStAs am 22. Oktober 1976 hat einige Aufgeregtheit verursacht, von der SPD bis zu den dogmatischen K-Gruppen, gut wiedergespiegelt von der damaligen Presse.
Die FR berichtete am Tag vor der Wahl des AStA durch das Studentenparlament, dass zum ersten Mal in der Geschichte der bundesrepublikanischen Universitäten aller Voraussicht nach eine Studentenvertretung gewählt werde, die nur von Frauen gebildet wird und von den männlichen Vertretern von SHI und Juso-Hochschulgruppe unterstützt werde. Der Unterbezirk der Frankfurter Jungsozialisten lehne jedoch den Frauen-AStA ab und werde der Juso-Hochschulgruppe eine Koalition mit den SHI-Frauen untersagen. In einer Erklärung der Jusos heiße es: „Besonders der isolierte Kampf der Frauen um Gleichberechtigung aus dem gesamten Rahmen des solidarischen Kampfes um gesellschaftliche und ökonomische Emanzipation ist zu verurteilen.“[12]
Die F.A.Z. vermeldete die Wahl des Frauen-AStA als „Gewählt, aber umstritten / Schon Kritik aus der SPD“. Breiten Raum nahmen die Auseinandersetzungen innerhalb der Frankfurter Jungsozialisten ein. Auch die Stellungnahme der stellvertretenden Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF) Hessen Süd wurde wiedergegeben: „Christa Galm-Graefe erklärte, dieses sei die ‚inhaltliche und politische Bankrotterklärung sozialistischer Gruppen an Hochschulen‘. Sie befürchtet, dass damit an den Universitäten für die Frauen ein ‚einseitiger Bewußtseinsprozeß‘ eingeleitet werde, der vor den Männern haltmache.“[13] Ebenfalls zitierte die FR die Erklärung von Christa Galm-Graefe.[14]
Zur Stellungnahme der ASF meinte ein Leser in der FR: „Erstaunlich, erstaunlich“,[15] man habe bisher noch nie gehört, dass über „Männer-Asten“ auch nur ein Wort verloren sei, obwohl sie bisher allein das Bild beherrschten, das nun durch die Frankfurter Wahl einen kleinen Tupfer von Gleichberechtigung erhalten habe.[16]
Die FR bezog sich auf die Themen in der Presseerklärung des Frauen-AStA und nannte als Erste seine konkreten Pläne: „Ein Teach-in zu den Kernkraftwerken, die Durchsetzung eines von der Universitätsleitung gestrichenen Seminars über die familienrechtliche Situation der Frau und eine Arbeitsgruppe über die besondere Unterdrückung von ausländischen Studentinnen.“ Auch informierte die FR darüber, dass die drei gewählten Juso-Mitglieder im Studentenparlament es ablehnten, sich an einen Beschluss der Frankfurter Unterbezirksdelegiertenkonferenz zu halten, welcher eine Koalition mit dem Frauen-AStA untersagte.[17] Vorsitzender der damaligen Frankfurter Jusos war Martin Wentz, späterer Planungs- und Baudezernent im Frankfurter Stadtparlament.
Dieser Konflikt innerhalb der Juso-Hochschulgruppe führte zu ihrer Spaltung.[18]
Auch berichtete die F.A.Z., dass die Arbeitsgemeinschaft der unabhängigen Fachbereichsgruppen[19] die Wahl wegen „gravierender Vorfälle“ angefochten und mittels eines Einspruchs den Universitätspräsidenten aufgefordert hatte, die Nichtigkeit der Wahl vom 14. bis 16. Juni 1976 festzustellen.[20] Diese Information wurde auch von der FR am Tag vor der Wahl publiziert.[21]
Später sollte sich bewahrheiten, dass der Präsident der Universität Frankfurt Prof. Dr. Hans-Jürgen Krupp als Rechtsaufsichtsbehörde am 20. Dezember 1976 die Wahl des Studentenparlaments als ungültig erklärte. Dies hatte zur Folge, dass die 22 Mitglieder des Studentenparlaments abgesetzt wurden und gleichzeitig kommissarisch wieder eingesetzt, um einen Termin für die Wiederholungswahl zu bestimmen. Die Ungültigkeit der Wahl bezog sich auf das Studentenparlament, der Frauen-AStA bleibe im Amt, da man damit rechnete, dass das kommissarische Studentenparlament keinen anderen als den bisherigen AStA einsetzen würde.[22]
In der Glosse „Kostspieliger Jux“ der F.A.Z. wurde unterstellt, die Studentenvertretung habe sich den Frauen-AStA ausgedacht, um der Studentenvertretung schwindende Bedeutung zu kaschieren. Die Studentenschaft sehe in der Sache nicht mehr als eine Polit-Gaudi, wie dies schon in früheren Wahlauftritten der „Liste der biertrinkenden Studenten“ oder der Gruppe „Asterix an der Uni“ geschehen sei. Die Studentenparlamente hätten längst ihre Funktion verloren, deshalb werde die Neigung, dieselben abzuschaffen, durch die Wahl des Frauen-AStAs zu Recht verstärkt werden. Ob dieser Jux die Zwangsbeiträge wert sei, beantworte sich von selbst.[23]
Zu beobachten war eine Tendenz in der Berichterstattung, hauptsächlich in der F.A.Z., dass die Zwangsmitgliedschaft in der verfassten Studentenschaft ein Ärgernis sei. Über kurz oder lang würden der AStA und andere linke Hochschulausschüsse verschwinden. Dazu passte Alfred Dreggers (CDU) Ankündigung, seine Partei werde den AStA als zwangsdotierte Körperschaft öffentlichen Rechts im Falle eines Wahlsieges auflösen.[24]
Heidi Renk, zweite Vorsitzende des Frauen-AStAs, schrieb in einem Leserbrief, dass der Frauen-AStA noch am selben Abend nach seiner Wahl Zielscheibe dessen wurde, wogegen er sich zu kämpfen vorgenommen habe. Hans-Joachim Rauschenbach, Moderator der Hessenschau, habe sich zu einem „humorvollen“ Kommentar verstiegen: In einem Stall, in dem nur Hühner gackern und kein Hahn kräht, werden auch keine Eier mehr gelegt. Gewählte Studentenvertreterinnen als gackernde Hühner zu bezeichnen sei eine Beleidigung, die Tradition habe in der Geschichte der Frauenbewegung, die schon seit ihrem Bestehen eine Geschichte der Diffamierung sei. Dies richte sich gegen alle, die sie gewählt haben und unterstützen. Und sie forderte, im Interesse derer, die sich von der Hessenschau eine objektive Information versprechen, Herrn Rauschenbach durch einen anderen Sprecher zu ersetzen, wenn es sich um hochschulpolitische Themen handele.[25]
In einem Leserbrief machte ein Professor den hämischen Vorschlag, die Universität Frankfurt in „Penthesilea-Universität“ umzubenennen:
„Die Besetzung des Frankfurter AStA ausschließlich durch Studentinnen (F.A.Z. vom 28. Oktober) sollte Anlaß dazu geben, über eine Neubenennung der Universität Frankfurt nachzudenken. Ich schlage ‚Penthesilea-Universität‘ vor.“[26]
Nach einer Pressekonferenz im Studentenhaus führte der Journalist Samuel Schirmbeck ein Interview mit Vertreterinnen des Frauen-AStAs, welches in der Radiosendereihe „passiert – notiert“ des Hessischen Rundfunks vom 22.10.1976 ausgestrahlt wurde. Dies war einer der wenigen Presseberichte, welcher sich ernsthaft interessiert an den Vorhaben und Ideen des Frauen-AStAs zeigte.
Auf die Frage des Moderators, ob die Frankfurter Universität wohl den ersten Frauen-AStA der Bundesrepublik habe, antwortete Schirmbeck:
„Ich glaube, den ersten Frauen-Asta in der Bundesrepublik, und ich glaube in ganz Europa. Also mir ist aus Frankreich, Spanien, Portugal nirgendwo ein allgemeiner Studentenausschuß bekannt, der nur aus Frauen besteht. Und das wurde heute klar: Wenn dieser neue Frauen-Asta seine Konzeption durchsetzt, dann wird es an der Universität mehr Zärtlichkeit, mehr Freundlichkeit geben. Weniger Konkurrenzkampf, weniger Hierarchie, weniger Neid. Und man wird sich weniger darüber streiten, ob denn nun der Hauptwiderspruch der Gesellschaft der zwischen Kapital und Arbeit ist und wie man das Proletariat am besten befreit. Sondern diese Frauen wollen sich vor allem um die Belange an der Universität kümmern, um das Verhältnis der Studenten untereinander, die furchtbar vereinzelt sind, es soll eben einfach menschlicher an der Universität werden.“[27]
Das Hessische Fernsehen brachte am 14. Januar 1976 einen Beitrag über den Frankfurter Frauen-AStA in der Sendung „Hochschulreport“. Der Text des Beitrags wurde im Uni-Report veröffentlicht.[28] Die Autorin war Silvia Kersten.
Auf ihre Frage zu unserem Selbstverständnis, ob wir uns als Nachfolgerinnen der traditionellen Frauenbewegung fühlten, bejahten wir das im historischen Sinn, aber merkten an, dass es nicht immer gelinge, den Kampf für frauenspezifische Inhalte auf eine öffentliche, politische Ebene zu bringen. Deshalb wollten wir auch andere, ‚allgemeine‘ Politik machen, nämlich die, welche normalerweise von Männern oder in gemischten Gruppen gemacht wird.
Zur Situation der Frauen an der Universität gaben wir ein Statement ab zum ungleichen Verhältnis in der Professorenschaft, in den Fachbereichen, zum Stress bei den Prüfungen und benannten als Beispiel den Fachbereich Medizin, in dem es unter 2000 Studierenden nur 700 Frauen gab.
Auch hielten wir fest, dass wir das Thema Ökologie in der ersten Vollversammlung in einem größeren Rahmen problematisiert hätten, wo wir versuchten, einen Zusammenhang zwischen der beginnenden gesellschaftlichen Bewegung gegen Atomkraftwerke und unserer Realität in der Stadt und an der Universität herzustellen. In der Diskussion mit den Studenten könnten wir aufzeigen, in welcher Weise Technologie und Naturwissenschaften uns direkt betreffen.
Gegen Ende des Beitrags kamen Studenten zu Wort:
„Ich find besonders gut, daß die jetzt einen neuen Aspekt reingebracht haben, nämlich den der Lebensbedingungen der Studenten und daß man jetzt nicht nur Politik macht so allgemein, […] sondern daß man jetzt speziell diese Lebenswelt miteinbezieht. Aber gleichzeitig sehe ich auch die Gefahr […] daß die spezielle Unisituation nicht mehr so sehr diskutiert wird beim AStA.“[29]
„Mir ist das egal, ob da jetzt Männer oder Frauen uns vertreten. Die Hauptsache ist, sie bringen was Gescheites auf die Beine und ansonsten ist mir das völlig gleich.“[30]
„An sich finde ich die Idee, einen Frauen-AStA zu machen, nicht schlecht, aber dadurch, daß sie eigentlich dasselbe machen, was alle Asten vorher auch gemacht haben, was wenig mit den Studenten zu tun hat, finde ich den nicht besser als alle anderen Asten vorher.“[31]
Bruch in der JUSO-Hochschulgruppe
Die SPD sprach ziemlich heroisch vom gemeinsamen solidarischen Kampf:
„Besonders der isolierte Kampf der Frauen um Gleichberechtigung aus dem gesamten Rahmen des solidarischen Kampfes um gesellschaftliche und ökonomische Emanzipation ist zu verurteilen.“[32]
Als Höhepunkt einer mehrjährigen Auseinandersetzung[33] zwischen der stärksten Fraktion der JUSO-Hochschulgruppe und den Frankfurter SPD- und JUSO-Vorständen erklärten die drei Parlamentarier mitsamt ihrer Fraktion den Austritt aus der JUSO-HSG. Sie führten ihre Arbeit an der Uni als autonome Gruppe fort.
Zuvor hatte die Frankfurter Unterbezirksdelegiertenkonferenz der JUSOs einen Beschluss gefasst, die Zusammenarbeit der JUSO-HSG mit einem etwaigen Frauen-AStA zu untersagen. In der Pressekonferenz nach der Wahl gaben die drei gewählten JUSO-HSG-Mitglieder des Studentenparlaments bekannt, dass sie sich nicht an den Beschluss halten werden. Sie seien als Parteiprojektgruppe nicht an Parteibeschlüsse gebunden, ihr oberstes Beschlussorgan sei die Semesterhauptversammlung. In dieser habe sich die Mehrheit zur Zusammenarbeit mit der SHI entschieden, also habe sie einen eindeutigen Koalitionsauftrag.[34]
Am Sonntag nach der Wahl verbot der JUSO-Bezirksvorstand sämtlichen Funktionären der JUSO-Hochschulgruppe, diesen Namen zukünftig zu führen.[35]
Die FR vermeldete, dass „[die] Gruppe, die alle Juso-Sitze im Studentenparlament, im Senat und im Konvent der Universität und Stimmen in verschiedenen Fachbereichsräten innehat […], künftig unabhängig von der SPD in einem noch zu bestimmenden Namen arbeiten [wird].“[36]
Drohende Amtsenthebung
Noch vor der Wahl des Frauen-AStAs forderten die „Giraffen“ (Arbeitsgemeinschaft der unabhängigen Fachbereichsgruppen) den Präsidenten der Universität Frankfurt, Prof. Dr. Hans-Jürgen Krupp (SPD), auf, die Wahlen zum Studentenparlament für nichtig zu erklären. Sie behaupteten bei den Wahlen zur Studentenvertretung seien Manipulationen vorgekommen. Außerdem würden SHI und Jusos die verfasste Studentenschaft entscheidend schwächen, nur um sich ihre Mehrheit im AStA zu sichern.[37]
Tatsächlich erklärte der Präsident als Rechtsaufsichtsbehörde am 20. Dezember 1976 die Wahl des Studentenparlamentes (14. bis 16. Juni 1976) für ungültig. Als Begründung wurden verschiedene administrative Unstimmigkeiten genannt. Er lege Wert, so Krupp, auf die Feststellung, dass es sich um eine rein juristische Maßnahme handele und keine Kritik an der Tatsache sei, dass der AStA derzeit von Frauen gestellt wird. Das Studentenparlament werde vorübergehend kommissarisch eingesetzt, um bis zum 7. Januar 1977 einen Termin für AStA-Neuwahlen festzusetzen.[38] Der Frauen-AStA bleibe im Amt, da man damit rechne, dass das kommissarische Studentenparlament keinen anderen als den bisherigen AStA einsetzen würde.[39]
Wir Frauen dagegen sahen die Verfügung des Präsidenten als einen Schritt politischer Disziplinierung. Wir fanden, dass er sich in einem Legitimationszwang gegenüber den rechten Kräften im Landtag und der Kultusbürokratie befand, da sich unsere Inhalte auf linksradikale Politik bezogen, vom Häuserkampf über Demonstrationen gegen Tariferhöhungen der Verkehrsbetriebe, Engagement für die Freilassung von unrechtmäßig inhaftierten Studierenden (Gerard/Gisela-Kampagne) bis hin zur Organisierung des Widerstands gegen den Bau des Atomkraftwerks in Brokdorf.[40]
Die linken Asten pflegten eine radikale Sprache und kamen damals in den konservativen Medien größtenteils nicht gut weg. Auch der Uni-Präsident hatte vor der Wahl den Jusos empfohlen, doch lieber mit dem LHV zu koalieren.
Die F.A.Z. verstieg sich sogar zu der Bemerkung, demokratisch verantwortliches Denken und Handeln bei politischen Studentengruppen beschränke sich derzeit nur auf den Ring Christlich Demokratischer Studenten (RCDS) und die lokalen Gruppen, die mit ihm zusammenarbeiteten. [41]
Wir lehnten es ab, einen neuen Wahltermin bis zum 7. Januar 1977 festzulegen und riefen zu einer öffentlichen Stupa-Sitzung im Rahmen einer Vollversammlung auf.
Diese Vollversammlung verlief ziemlich turbulent, sogar der Präsident trat auf, um seine Absichten zu erklären. Für ihn sei es ein rein juristischer Vorgang, der Tumult der Studierenden jedoch ließ ihn seine Ausführungen nicht beenden.[42] Man kam einhellig zu der Entscheidung, keinen Termin für erzwungene Neuwahlen ansetzen zu wollen.
Wie ging es weiter? Der AStA wandte sich an das Verwaltungsgericht um die sofortige Vollziehbarkeit der Verfügung auszusetzen.[43] Das Gericht gab dem Antrag des AStA statt, so konnten in diesem Semester keine Neuwahlen mehr organisiert werden.[44] Die Wahlen zum Studentenparlament fanden dann vom 21. bis 23. Juni 1977 statt.[45] So blieb der Frauen-AStA fast über seine gesamte Amtszeit kommissarisch im Amt. Diese Wahl führte zu einer Patt-Situation, sodass eine Wahl zu einem neuen AStA nicht zustande kam und die Amtszeit des Frauen-AStAs verlängert werden musste. Die nächsten Wahlen fanden dann vom 13. bis 15. Dezember statt.[46] Der neue AStA wurde am 13. Januar 1978 gewählt, gestellt von der Liste „Undogmatische Linke“ (SHI und LiLi).[47]
Infos und Flugblätter
Fast durch das gesamte Material der Infos und Flugblätter zog sich eine Wahrnehmung der Gesellschaft, welche typisch war für linke Bewegungen in den 1970er-Jahren. Technologie erschien düster und bedrohlich, demgegenüber standen eigene Ansprüche auf ein selbstbestimmtes Leben. Der Staat wurde mit gutem Grund als repressiv empfunden. So wie im ganzen Land gab es auch in Frankfurt Demonstrationen von Schülern und Schülerinnen, jugendlichen Heimkindern, der Frauenbewegung, Studierenden und Gewerkschaften gegen unterschiedlich empfundene Missstände ihrer jeweiligen Lage.
Frankfurt war alles andere als eine schöne Stadt. Im Westend tobte ein Häuserkampf um die Erhaltung stattlicher Gründerzeithäuser. Es wurde sogar erwogen, dass die Bäume der Bockenheimer Landstraße dem U-Bahn-Bau weichen sollten. An einigen Fachbereichen der Universität gab es Streiks und Auseinandersetzungen. Nicht selten kam es zu einem Polizeieinsatz. Eine Terminologieklausur der Mediziner wurde unter Polizeiaufsicht geschrieben.
Nicht nur an Brennpunkten im Unibetrieb mischten wir uns ein, auch die Stadtgesellschaft und manche allgemeine gesellschaftliche Misere waren Gegenstand unseres Engagements, was sich unter anderem im Erstellen von Flugblättern ausdrückte. Flugblätter waren das Mittel der Kommunikation, um auf Aktionen oder Veranstaltungen hinzuweisen. In diesem Zusammenhang wurden die Vertreterinnen des Frauen-AStA von der Unibürokratie angeklagt, Mittel der Studierendenschaft unrechtmäßig verwendet zu haben. Heidemarie Renk sagt dazu: „Es handelte sich um 14 Flugblätter, die kurioserweise noch nicht einmal von uns, sondern von anderen linken Hochschulinitiativen stammten. Wir hatten allerdings die Druckaufträge unterschrieben.“[48]
Der Streit um die Veröffentlichung von allgemein politischen Themen wurde hier zum ersten Mal gerichtlich verhandelt. Der Strafkammerprozeß ging mit gerichtlicher Verwarnung unter Strafvorbehalt am 31. Januar 1980 zu Ende. Die drei ehemaligen Vorsitzenden des Frauen-AStAs wurden der Untreue für schuldig befunden.[49] Gegen das Urteil des Landgerichts Frankfurt legten die angeklagten Frauen Revision beim Bundesgerichtshof ein, welcher das Urteil aufhob und das Verfahren an das Landgericht Frankfurt zurückverwies. Von diesem Gericht wurde das Verfahren letztendlich eingestellt.[50]
Erste Vollversammlung
Auf der ersten gutbesuchten Vollversammlung (ca. 1000 Personen) stellten wir unser politisches Konzept vor. Die Meinungen waren sehr unterschiedlich und reichten von begeisterter Zustimmung bis zur totalen Ablehnung. Da wir unsere Beiträge zu Ökologie und zur Situation der Frauen an der Uni für wichtig hielten, haben wir alle Beiträge in einem AStA-Info nachträglich zur Diskussion gestellt.
Die Themen:
- Frauen und Technologie (S.3)
- Weltweite ökologische Verelendung (S.6)
- Zur Situation in Frankfurt und an dieser Uni (S.10)
- Frauenzimmer gehören nicht in die Hörsäle (S.14)
- Kein KKW in Brokdorf – Bericht einer Notstandsübung (S.17)
- Ein Frankfurter Wochenende (S.21)
Die BAföG-Vollversammlung endete im Krawall
Zum Thema BAföG luden wir die verschiedenen Gruppen ein, auf einer extra angesetzten Vollversammlung eigene Beiträge vorzustellen, um in einer anschließenden Diskussion zu einem gemeinsamen Vorgehen zu finden. Leider konnten wir das, was wir an Vorstellungen entwickelt hatten, nicht verwirklichen.
„Wir haben uns geirrt – wir dachten doch tatsächlich, auf einer VV könne man diskutieren. Wir hatten die riesige Illusion, daß es wenigstens möglich sein müsse, daß die verschiedenen Gruppen sich die Vorschläge der jeweils anderen zumindest anhören. Aber weit gefehlt! Es waren nicht nur unsere pessimistischsten Erwartungen, die sich da bestätigt haben, es war sogar noch schlimmer, als wir es uns vorher vorstellen konnten.“[51]
Das Klima war bestimmt davon, dass mehrere beteiligte Gruppen nicht an einer wirklichen Diskussion interessiert waren. Zunächst wurde die Einrichtung einer Diskussionsleitung erzwungen. Eine Bereitschaft, sich zuzuhören und Ideen zu entwickeln, konnte nicht aufkommen.[52] Dagegen wurde versucht, die jeweils eigene, schon vorbereitete Resolution durchzusetzen. Der MSB versuchte wohl, die Spontis zu kopieren und ließ seinen Sprecher aus einer Mülltonne heraus eine Rede zum BAföG halten. Dies brachte den KSB/KBW in Rage, sie stürmten auf das Podium und verprügelten die MSB Mitglieder.
„Nun, das Resultat der sogenannten Bafög-VV ist bekannt: die Kritik wurde zur materiellen Gewalt: man verdrosch sich auf offener Bühne. Dazu Szenenapplaus.“[53]
Ein paar Tage später setzte der KSB noch eins drauf und stürmte mit ca. 30 Personen das AStA-Büro. Sie drängten zwei anwesende Frauen in die Ecke, warfen Ordner aus dem Fenster und verlangten unter Geschrei die sofortige schriftliche Zustimmung zur Übernahme eines Druckauftrags. Typisch für diese Aktion des KSB war, sich an die Spitze eines bereits bestehenden Konfliktes zu setzen, in diesem Fall ging es um den Mietstreik in einem Studentenwohnheim und den Abdruck ihrer Dokumentation.[54]
Als Antwort darauf waren wir nicht mehr bereit, mit dem KSB in irgendeiner Form zusammenzuarbeiten oder auch nur eine Stellungnahme zu seinen Angriffen abzugeben.
Wir organisierten mit aus unserer Sicht weniger dogmatischen Gruppen ein Info zur Nachbetrachtung. Speziell zu der aus dem Ruder gelaufenen Vollversammlung, und allgemein, um zukünftig in Diskussion zu bleiben. Interessant: Es waren die KB-Unigruppe, die SB-Hochschulgruppe und die GIM.[55]
Erste große Frauentreffen
Das 20-seitige Info diente als Diskussionsgrundlage und Einladung zu einem Frauentreffen im KOZ am 9. Dezember 1976.
Das Info enthielt Beiträge zu Sexualität, Verhütung, Schwangerschaft. Ungewöhnlich für ein universitäres Umfeld, aber nah an der Lebenswirklichkeit der Studentinnen und den Themen der Neuen Frauenbewegung. Deshalb sollten diese Themen nicht vor dem Campus haltmachen. Das Frauentreffen, zu dem mit diesem Info eingeladen wurde, sollte als Gesprächsrahmen dienen, um dann eine große Frauenveranstaltung vorzubereiten.
Im Anschluss an das Treffen im KOZ fand wenig später die erste Frauen-Vollversammlung statt. Die Frauen-VV „war trotz der kurzfristigen Ankündigung mit ca. 300 Frauen gut besucht. Hauptsächlich haben die Frauen aus den Gruppen über ihre Erfahrungen berichtet und dazu angeregt, mehr Gruppen auf Fachbereichsebene zu bilden und im nächsten Semester wieder mit einer Frauen-VV zu beginnen.“ [56]
Vom 21. bis 23. Januar 1977 fand ein dreitägiges Treffen bundesweiter Frauenreferate statt. Das obige 20-seitige Info gab Berichte zur Entstehung und Geschichte der teilnehmenden Frauenreferate wieder. Sie kamen aus den Unis Frankfurt, Berlin, Tübingen, Göttingen, Aachen, Fulda, Bochum und Heidelberg und wollten sich gegenseitig kennenlernen sowie Informationen und Erfahrungen austauschen.[57]
Frauenumzug an der Uni
Initiiert vom Frauenplenum startete am 8. Juni 1977 eine Gruppe Frauen einen Frauenumzug durch die Uni. Ziel war es, auf die subtilen Repressionen, denen Studentinnen ausgesetzt sind, aufmerksam zu machen.
„Wir stellten dabei fest, daß es nicht genügt, uns selbst über diese Probleme klarzuwerden, und beschlossen, aus der Frauenecke, in die Mann uns so gerne drängt, herauszugehen und die Uni-Öffentlichkeit mit unseren Problemen zu konfrontieren. […] Wir einigten uns auf eine ironisch-überspitzte Darstellung der Vorurteile, die gegenüber uns Uni-Frauen bestehen.“[58]
„Bunt bemalt und mit Bongo-Trommeln ausgestattet machten wir uns in den Hörsälen bemerkbar. Wir verteilten Flugblätter […] und verlasen unsere ‚Richtigstellung‘ der Vorurteile.“[59]
Offensichtlich wurde diese Aktion in allen besuchten Veranstaltungen widerwillig aufgenommen. Einem Professor misslang der Versuch, den Frauen das Megafon zu entreißen und mit dem Tafelstock auf nächststehende Frauen einzuschlagen, nachdem sie seiner Aufforderung, den Saal zu verlassen, nicht nachkamen.[60]
„Nachdem der Professor völlig die Fassung verlor und mit dem Stock aufstampfend eine Art Indianertanz aufführte, wobei er ‚raus, raus, raus‘ schrie, sahen wir, daß in diesem Seminar jede Diskussion sinnlos sein würde und verließen den Saal.“[61]
Nach der Aktion beschlossen die Frauen, weiterhin die Uni-Öffentlichkeit zu suchen und mehr Frauen zu ermutigen, bei ihrer Sache mitzumachen. Sie laden dazu ein, das Frauenplenum zu besuchen.
Die erste Nachtdemo „Die Nacht den Frauen“
Diese erste Demonstration zur Walpurgisnacht war keine Einzelaktion der Frankfurter Frauen. Inspiriert von italienischen Feministinnen, die mit dem Ruf „Zittert, zittert, die Hexen sind zurück“ durch Rom zogen, fanden 1977 in vielen bundesrepublikanischen Städten erstmals Demonstrationen in der Walpurgisnacht statt unter dem Slogan „Wir erobern uns die Nacht zurück“. Für die Neue Frauenbewegung wurde die Hexe zur Symbolfigur, erstmals wurde Gewalt gegen Frauen öffentlich thematisiert. Die Hexe als widerständige Frau, als Rebellin, aber auch als weise Frau, als Heilerin, welche über Jahrhunderte gnadenlos verfolgt und verbrannt wurde. Noch einige Jahre fanden diese bunten und lauten Demonstrationen in der Walpurgisnacht statt, in der Frauen mit Fackeln durch die Straßen zogen, verkleidet als Hexen, mit bemalten Gesichtern, lärmten und Trillerpfeifen bliesen und die Nacht für sich reklamierten.
„Bereits vor Beginn der Nachtdemo gab es Ärger! Das Ordnungsamt wollte die Nachtdemo auf den Tag verlegen und schickte dem Frauenasta folgende Auflage: ‚Die Verlegung des Demonstrationsbeginns auf 19 Uhr ist aus Gründen des Lärmschutzes absolut notwendig.‘ Wir gingen zum Verwaltungsgericht, um diese Auflagen vom Tisch zu bekommen, was auch dann passierte. Von allen schwachsinnigen Gründen, das Demonstrationsrecht einzuschränken, ist der Versuch, mittels Lärmverordnung eine Frauendemonstration faktisch zu verbieten, sicher der schwachsinnigste. Staatliche Administration beginnt mit dem Phonmesser zu arbeiten, eine Handvoll schleimiger Bürokraten meint, daß wir Frauen uns die Nacht auch am Tage zurückerobern könnten.“[62]
Am 30. April 1977, der Walpurgisnacht, so berichtete die F.A.Z., trafen sich über 1.500 Demonstrantinnen, um gemeinsam die „angstbesetzten nächtlichen Straßen zurückzuerobern“ und um sich gegen männliche „Anpöbeleien, Anmachereien und Vergewaltigungen“ zu wehren. Es sei zu erheblichen Handgreiflichkeiten und Übergriffen gekommen, Eier und Mehlbeutel hätten als Wurfgeschosse gedient.[63]
Allerdings führte am Anfang der Demonstration etwas völlig Unerwartetes dazu, dass die teilnehmenden Frauen und Mädchen sehr wütend wurden. Der Demonstrationszug unter dem Slogan „Die Nacht den Frauen“, vom Frauen-AStA angemeldet und vom Frauenzentrum und vielen Frauengruppen unterstützt, setzte sich am Schweizer Platz mit viel Lärm, singend, pfeifend und trötend in Bewegung, um zugleich unfreiwillig gestoppt zu werden. Aus dem dritten Stock des Hauses Schweizer Straße 59 wurden zwei Blumentöpfe auf die Frauen geworfen, wobei eine Frau am Kopf getroffen wurde.[64] Sie wurde mit dem Notarztwagen ins Krankenhaus gebracht und hatte glücklicherweise nur eine Platzwunde davongetragen. Das hätte schlimmer ausgehen können. Wütend über diesen Vorfall und noch lauter als vorher setzte sich nach einer halben Stunde der Demonstrationszug endlich in Bewegung. Dabei haben Antennen, Kotflügel und Türen von Autos durch Tritte etwas abbekommen.
„Ich glaube, in diesen Augenblicken wurde vielen Frauen noch einmal die Notwendigkeit, sich als Frauen gemeinsam gegen Männergewalt zur Wehr zu setzen, bewußt: die täglich erfahrene kaum wahrgenommene Frauenunterdrückung, die sich in vielen sog. Kleinigkeiten äußert, dem ‚zufälligen‘ an den Hintern fassen in einer vollen Straßenbahn ebenso wie die offenen Anmachtouren.“[65]
Im Sachsenhäuser Apfelweinviertel warfen die Frauen, viele verkleidet und mit bemalten Gesichtern, den feixenden Zuschauern freche Sprüche zu, so mancher bekam ein Ei oder einen Mehlbeutel ab. Danach ging es ab ins Bahnhofsviertel, lärmend und von der vorgeschriebenen Route abweichend durch den Hauptbahnhof hindurch in die Taunusstraße, Kaiserstraße, Weserstraße. An Türen mit dem Schild „Für Frauen und Jugendliche verboten“ wurde besonders viel Lärm gemacht. Die Polizei hatte Mühe, sich immer wieder zwischen die Frauen und die „aufdringlichen frechen Typen“ zu stellen.[66] Für eine Nacht störten die Frauen den Betrieb dieses Viertels, in das sie sich alleine niemals getraut hätten. „Frauen, kommt her, wir tun uns zusammen, gemeinsam sind wir stark, stark, stark!! Ja, es stimmt, es hat geklappt. Wir waren tausende geworden.“[67]
Rechenschaftsbericht
Entgegen der üblichen Gepflogenheiten haben wir uns als Frauen-AStA entschlossen, zu den vom 28. bis 30. Juni 1977 stattfindenden Studentenparlamentswahlen einen Rechenschaftsbericht über unsere bisherige Tätigkeit vorzulegen.[68]
Warum ein Rechenschaftsbericht? Wir wollten die Aktivitäten und Geschehnisse des vergangenen ereignisreichen Jahres noch einmal zusammenfassen. Die vielleicht nur flüchtig im Gedächtnis gebliebenen Aktionen und AStA-Publikationen unserer Arbeit sollten in einem Gesamtzusammenhang mit dem dahinterstehenden politischen Konzept dargestellt werden. Nicht zuletzt auch, um auf Kritik an unserer Arbeit einzugehen und Diskussionen zu eröffnen, in welcher Form politische Arbeit in Zukunft gestaltet werden könnte.
Der Bericht fasst die Aktivitäten des Frauen-AStAs seit dem Amtsantritt im Oktober 1976 in einzelnen Abschnitten zusammen:
- Aufhebung der starren Trennung in einzelne Referate
- Politische Inhalte
- Diskussionsansatz statt Programm
- Veranstaltungen des Frauen-AStAs nach Amtsantritt
- AStA zum BAföG
- Verhältnis von Universität, ökologischer Verelendung und Kernkraftwerke – die Dialektik von unmittelbarem Widerstand und konkreter Utopie
- Frauenarbeit mit den Uni-Frauen
- Stupa Amtsenthebung
- Technokratische Verwaltungsbürokratie als politisches Instrument zur Durchsetzung von Herrschaft
- Streikdiskussion im Wintersemester
- Fortsetzung der Arbeit in den Semesterferien
- Unterstützung des Göttinger AstAs, welcher sich in einem Konflikt um das politische Mandat befand
- Nachtdemonstration der Frauen gegen männliche Gewalt
- Streik im Sommersemester
- Betrifft: Juso-Hochschulgruppe
- Verhältnis des Frauen-AStA zur SHI
- Einschätzung und Kritik unserer AstA-Arbeit
Der Frauen-AStA war von vorneherein auf die Dauer von einem Jahr konzipiert, nach dieser Zeit wollten wir jedoch innerhalb der SHI weiter politisch arbeiten und unsere Erfahrungen und Vorstellungen in andere Gruppierungen einbringen. Noch während der Amtsperiode wurden die Weichen für ein Autonomes Frauenreferat gestellt. Unabhängig von der jeweiligen AstA-Konstellation war weiterhin politisch engagierten Frauen an der Universität die Möglichkeit gegeben, ihren Projekten und Interessen nachzugehen, ohne von einem Gremium in ihren Entscheidungen abhängig zu sein.
[1] https://www.stadtgeschichte-ffm.de/de/stadtgeschichte/stadtchronik
[2] Asta-Info: „Treffen der Frauenreferate in Frankfurt“, Seite 8, Privatarchiv der Autorin.
[3] https://www.stadtgeschichte-ffm.de/de/stadtgeschichte/stadtchronik .
[4] „Stupa wählte Frauen-AStA“, in: Uni-Report, 3.11.1976, Jg. 9, Nr.11, S. 1.
[5] Ausgaben des „Frankfurter Frauenblatt“, werden dem ISG übergeben, z.Zt. Privatarchiv der Autorin.
[6] „PRESSEERKLÄRUNG DES FRAUENASTA“, Frauen-AStA, 22.10.1976, Privatarchiv der Autorin.
[7] Ebd.
[8] Ebd.
[9] Ebd.
[10] Ebd.
[11] Ebd.
[12]„AStA soll nur aus Frauen bestehen“, in: FR, 21.10.1976 (Do).
[13] „Der erste „Frauen-AStA“, in: F.A.Z., 23.10.1976 (Sa), S. 45.
[14] „Arbeit im Kollektiv erfahren“, in: FR, 23.10.1976 (Sa).
[15] Hervorhebung durch die Autorin.
[16] „‘Männer-Asten‘ selbstverständlich“, Leserbrief, in: FR 30.10.1976 (Sa).
[17] „Arbeit im Kollektiv erfahren“, in: FR 23.10.1976 (Sa).
[18] Siehe späteres Kapitel „Bruch der Juso-Hochschulgruppe“.
[19] Bekannt als „die Giraffen“ (die Autorin).
[20] „Ein AStA aus Frauen“, in: F.A.Z., 21.10.1976 (Do), S. 29. Siehe auch späteres Kapitel „Drohende Amtsenthebung“.
[21] „Manipulationen bei Uni-Wahlen“, in: FR 21.10.1976 (Do). Siehe auch späteres Kapitel „Drohende Amtsenthebung“.
[22] „Präsident: AStA bleibt im Amt“, in: Uni-Report, 12.01.1977, Jg. 10, Nr. 1, S. 1. Siehe auch späteres Kapitel „Drohende Amtsenthebung“.
[23] „Kostspieliger Jux“, in: F.A.Z., 28.10.1976 (Do), S. 10.
[24] „Verspielte Selbstverwaltung“, in: F.A.Z., 20.08.1977 (Sa), S. 38.
[25] Leserbrief Heidi Renk, Frauen-AStA, in: FR, 30.10.1976 (Sa).
[26] „Frauen-AStA“, Leserbrief Professor Dr. Karl Peters, Münster, in: F.A.Z., 11.11.1976 (Do), S. 9.
[27] Samuel Schirmbeck in der Radiosendereihe „passiert – notiert“ des Hessischen Rundfunks vom 22.10.1976, Abschrift eines Tonbandteilmitschnittes, angefertigt von der Autorin.
[28] „Hochschulreport: Frauen-AStA“, in: Uni-Report, 26.01.1977, Jg. 10, Nr. 2, S. 3.
[29] Ebd.
[30] Ebd.
[31] Ebd.
[32] „AStA soll nur aus Frauen bestehen“, in: FR, 21.10.1976 (Do).
[33] „WIR HABEN UNS SELBST ENTBUNDEN – als die Jusos uns abtreiben wollten“, 12seitige Dokumentation der Gruppe VOLTAIRE – unabhängige Sozialisten, November 1976, Privatarchiv der Autorin.
[34] „Arbeit im Kollektiv erfahren“, in: FR, 23.10.1976 (Sa). „Der erste Frauen-AStA“, in: F.A.Z., 23.10.1976 (Sa), S. 45.
[35] „JUSO verboten“, „Namensentzug durch JUSO-Bezirk“, Flugblatt, November 1976, Privatarchiv der Autorin.
[36] „Bruch ist endgültig“, „Juso-Gruppe gespalten“, in: FR 28.10.1976 (Do).
[37] „Manipulationen bei Uni-Wahlen“, in: FR, 21.10.1976 (Do).
[38] „Studentenparlament ist abgesetzt“, in: F.A.Z., 23.12.1976 (Do), S. 31.
[39] „Präsident: AStA bleibt im Amt“, in: Uni-Report, 12.01.1977, Jg. 10, Nr. 1, S. 1.
[40] Presseerklärung des Frauen-Asta zur Anfechtung der Stupa-Wahlen, Frauen-AStA, 23.12.1976, Privatarchiv der Autorin.
[41] „Nur noch eine Bastion“, in: F.A.Z., 04.06.1977 (Sa), S. 1.
[42] „Universitäts-Präsident kam kaum zu Wort“, in: F.A.Z., 08.01.1977 (Sa), S. 37.
[43] „Präsident: AStA bleibt im Amt“, in: Uni-Report, 12.01.1977, Jg. 10, Nr. 1, S. 1.
[44] „Vorerst kein neues Studentenparlament“, in: F.A.Z., 14.01.1977 (Fr), S. 33.
[45] „Wahlen zum Studentenparlament […]“, in: Uni-Report, 15.06.1977, Jg. 10, Nr. 9, S. 6.
[46] „Ergebnisse der Wahlen zum Stupa“, in: Uni-Report, 21.12.1977, Jg. 10, Nr. 16, S. 1.
[47] „Neuer AStA gewählt“, in: Uni-Report, 25.01.1978, Jg. 11, Nr. 2, S. 3.
[48] Schmidt, Sabine, Heidemarie Renk. Politisch an der Spitze. In: Lutz, Helma/Schmidbaur, Marianne/Specht-Ronique, Verena/Wolde, Anja (Hg.), Einzeln und Gemeinsam. 100 Jahre starke Frauen an der Goethe-Universität. Zum 100-jährigen Bestehen der Goethe-Universität. Frankfurt am Main 2014, Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, S. 84.
[49] „Verwarnung für AStA-Frauen“, in: F.A.Z., 01.02.1980 (Fr), S. 41.
[50] Gespräch der Autorin mit Heidemarie Renk am 05.05.2022 in Frankfurt
[51] AStA-Info „Zur Misere der Linken (Nachtrag zur BAFÖG-VV)“, November 1976, S. 1.
[52] Ebd.
[53] Ebd., S. 3.
[54] AStA-Flugblatt zum Überfall auf das AStA-Büro, 1. Dezember 1976.
[55] AStA-Info „Zur Misere der Linken (Nachtrag zur BAföG-VV)“, November 1976, S. 4ff.
[56] Asta-Info: „Treffen der Frauenreferate in Frankfurt“, S. 10, Privatarchiv der Autorin.
[57] Ebd., S. 2, Privatarchiv der Autorin.
[58] „Frauenumzug durch die Frankfurter Uni“, in: Informations-Dienst zur Verbreitung unterbliebener Nachrichten, 18. Juni 1977, Nr. 182, S. 8.
[59] Ebd., S. 8.
[60] Ebd., S. 9.
[61] Ebd.
[62] „WALPURGISNACHT“, in: Pflasterstrand, Nr. 9, 04.05.-17.05.1977, S. 13.
[63] „Walpurgisnachtzug mit Fackeln, Mehl und Eiern“, in: F.A.Z., 02.05.1977 (Mo), S. 23.
[64] „WALPURGISNACHT“, in: Pflasterstrand, Nr. 9, 04.05.-17.05.1977, S. 13.
[65] Ebd.
[66] Ebd.
[67] Ebd.
[68] „RECHENSCHAFTSBERICHT DES FRAUEN-ASTA“, 8-seitiges Info, Privatarchiv der Autorin.
Abkürzungen
AStA Allgemeiner Studentenausschuss (heute Allgemeiner Studierendenausschuss)
BAföG Bundesausbildungsförderungsgesetz
DKP Deutsche Kommunistische Partei
F.A.Z. Frankfurter Allgemeine Zeitung
FR Frankfurter Rundschau
GIM Gruppe Internationaler Marxisten
Giraffen Arbeitsgemeinschaft der unabhängigen Fachbereichsgruppen
GOL Gewerkschaftlich Orientierte Liste (U-Boot von MSB-SHB)
HRG Hochschulrahmengesetz
ISG Institut für Stadtgeschichte, Frankfurt am Main
KB Kommunistischer Bund
KBW Kommunistischer Bund Westdeutschland
KOZ Kommunikationszentrum im Studentenhaus (heute: Studierendenhaus)
KPD/ML Kommunistische Partei Deutschlands/Marxisten-Leninisten
KSB Kommunistischer Studentenbund (KBW-Hochschulgruppe)
KSB/ML Kommunistischer Studentenbund/Marxisten-Leninisten (Nebenorganisation der KPD/ML)
LHV Liberaler Hochschulverband
LiLi Linke Liste
MSB Marxistischer Studentenbund Spartakus (DKP-Hochschulgruppe)
RAF Rote Armee Fraktion
RCDS Ring Christlich Demokratischer Studenten
SB Sozialistisches Büro
SHB Sozialistischer Hochschulbund (ein Bündnispartner ist der MSB)
SHI Sozialistische Hochschul-Initiative (Sponti Hochschulgruppe)
Stupa Studentenparlament (heute: Studierendenparlament)
UAF Universitätsarchiv Frankfurt am Main
VV Vollversammlung
Das ist wirklich ein sehr schöner Bericht über den Frankfurter Frauen-Asta, zu dem bislang praktisch kein einziger Bericht existierte. Auch die bislang unveröffentlichten Fotos und Dokumente sind aufschlussreiche Quellen. Interessant wäre noch, zu erfahren, wie die noch lebenden Frauen dieses Astas (Felicitas Schneck ist schon vor etlichen Jahren gestorben) rückblickend diese Phase beurteilen.
Schöne Zusammenfassung, liebe Rosie! Du gehörst mit Feli, Lissi und Anne ja zu denen, die auch nach dem FrauenAStA weiter in der SHI aktiv oder mit
ihr verbunden waren. Wie kann mer Dich erreichen?
Fritzi